Meilensteine in der Entwicklung eines Babys im ersten Lebensjahr
Ab der Geburt entwickeln sich die geistigen und motorischen Fähigkeiten eines Babys. Jedes Baby durchläuft diese Stadien zu unterschiedlichen Zeitpunkten, einige entwickeln sich schneller, andere brauchen etwas mehr Zeit. Machen Sie sich also keine Sorgen, wenn Ihr Baby noch nicht so weit ist wie andere, jedes Baby hat einen eigenen Rhythmus.
Hören
Zu einem der ersten erlernten Fähigkeiten gehört das Hören. Babys können schon in den letzten Schwangerschaftswochen hören und mit Ende des ersten Monats ist ihre Hörfähigkeit komplett ausgeprägt. Obwohl es zwar Dinge hören kann, kann es diese noch nicht richtig verstehen und einordnen. Trotzdem reagieren Babys auf Stimmen oder auf unerwartete Geräusche.
Sehen
Die Sehfähigkeit eines Babys ist zwar von Geburt an gegeben, entwickelt sich jedoch erst nach und nach. Babys können meist nur das sehen, was sich ungefähr 10 cm vor ihren Augen befindet. Der Rest wird noch sehr verschwommen wahrgenommen.
Lächeln
Auf das erste Lächeln des Babys freuen sich viele Eltern wahrscheinlich am meisten. Dies ist schon in des ersten Wochen nach der Geburt möglich, allerdings handelt es sich hierbei eher um einen unbewussten Reflex der Gesichtsmuskulatur. Erst ab dem fünften bis siebten Monat lernt ein Baby, bewusst zu lächeln und Gesichter zu erkennen.
Interessanterweise ist das Lächeln kein rein erlerntes Verhalten, denn selbst blindgeborene Babys lächeln.
Baden
Selbst das erste Bad kann zu einem Meilenstein in der Babyentwicklung gehören. In den ersten Wochen nach der Geburt sollte ein Baby noch nicht gebadet werden, da die Nabelschnur noch nicht abgefallen und der Nabel nicht ausreichend verheilt ist.
Durch den Nabel können Keime eindringen und er kann sich entzünden. In den ersten Wochen sollte ein Baby nur mit einem feuchten Waschlappen abgewischt werden. Am besten fragen Sie Ihre Hebamme oder einen Kinderarzt, ab wann Ihr Baby gebadet werden darf.
Kopf heben
Ein bis zwei Monate nach der Geburt fängt ein Baby für gewöhnlich an, den Kopf zu heben und zu halten. Tagsüber sollte ein Kind öfter auf den Bauch gedreht werden, damit die Nackenmuskulatur gestärkt wird. Nach und nach werden die Greif- und Strampelbewegungen häufiger und es wird bald lernen, sich selbstständig zu drehen.
Ab wann drehen sich Babys auf die Seite?
Das Drehen eines Babys ist ein sehr wichtiger Entwicklungsschritt, da es die ersten Anzeichen zum Robben und zur Fortbewegung sind. Ist die Nackenmuskulatur ausreichend gestärkt und die Kopfbewegungen kontrollierter, fängt das Baby an sich auf die Seite zu drehen. Babys fangen schon in den ersten Wochen damit an, mit den Beinen zu strampeln und mit den Armen zu rudern, was sich positiv auf die Muskelentwicklung auswirkt.
In der Bauchlage versuchen Babys schon sehr früh, ihr schweres Köpfchen zu heben und sich aufzustützen. Jede Bewegung stärkt die Muskulatur und kann Ihrem Baby dabei helfen, schneller mit dem Krabbeln zu beginnen.
Ab wann drehen sich Babys auf die Seite: Manche Kinder fangen schon ab dem dritten Monat an, sich selbst zu drehen. Die meisten Babys drehen sich ungefähr ab dem fünften Monat.Auch wenn sich Ihr Baby bis dahin noch nicht auf die Seite gedreht hat, ist das kein Grund zur Sorge.
Zwischen dem sechsten und achten Lebensmonat überprüft der Kinderarzt bei der Vorsorgeuntersuchung U5 die Beweglichkeit und motorischen Fähigkeiten Ihres Kindes. Achten Sie auf die Ratschläge des Kinderarztes und versuchen Sie Ihr Baby dazu zu motivieren, sich zu drehen.
Ab wann drehen sich Babys auf den Bauch?
Für Babys ist es meist leichter, sich von der Bauch in die Rückenlage zu drehen als umgekehrt. Schafft das Kind es bereits, sich aufzustützen und sich seitlich zu drehen, ist es meist nur noch ein kleiner Schritt, bis es sich selbstständig auf den Bauch drehen kann.
Ab wann drehen sich Babys auf den Bauch: Ab dem siebten Lebensmonat bewegen sich die meisten Babys aus eigenen Antrieb in beide Richtungen. Manche Babys überspringen sogar diesen Meilenstein und fangen gleich mit dem Sitzen oder Krabbeln an. Wenn sich Ihr Baby bis zum achten Lebensmonat noch nicht gedreht hat, können Sie bei der Vorsorgeuntersuchung Ihren Arzt zu Rate ziehen.
Wie kann ich meinem Baby dabei helfen, sich zu drehen?
Wie schon erwähnt folgt jedes Baby einem individuellen Programm und entwickelt sich unterschiedlich schnell. Es gibt ein paar Übungen, die Ihrem Kind dabei helfen können, die Muskulatur zu stärken und sich selbstständig zu drehen.
Zum Spielen können Sie Ihr Baby öfter auf den Bauch legen, damit es anfängt das Köpfchen zu heben. Manche Babys empfinden die Bauchlage als weniger bequem und versuchen von selbst, sich auf den Rücken zu drehen. Sollte Ihr Baby die Bauchlage als zu unangenehm empfinden, können Sie Ihren Unterarm unter den Brustkorb des Babys legen und eine Hand auf den Rücken, um es zu unterstützen.
Ein weiterer Trick ist, ein Spielzeug oder Schmusetuch in die Nähe des Babys zu legen. Das Baby wird versuchen, danach zu greifen und sich zu drehen. Legen Sie es in die Sichtweite des Babys oberhalb des Köpfchens, aber nicht zu nah, damit es sich für das Greifen bewegen muss. Falls Ihr Kind die Drehung bewältigt hat, verstärken Sie dies positiv durch ein freudiges Lachen oder leichtes Klatschen. Damit wird dem Baby die Angst vor dem Drehen genommen. Sollte das Baby auf dem Rücken liegen, können Sie Ihre Hand an den Oberschenkel Ihres Babys legen. Üben Sie einen leichten Druck auf den Oberschenkel aus um eine Drehbewegung anzudeuten.
Ausserdem können Sie Ihr Baby auf Ihre Oberschenkel legen, um das Drehen zu erleichtern. Strecken Sie auf dem Boden Ihre Beine aus und legen Sie das Baby quer über Ihre Oberschenkel. Das Baby sollte sich in der Bauchlage befinden, sollte allerdings nicht ins Hohlkreuz fallen. Durch die Oberschenkel wird das Baby in dieser Position unterstützt und empfindet die Bauchlage als angenehm.
Da Babys Ihre motorischen Fähigkeiten auch im Schlaf trainieren, sollten Sie darauf achten, dass Ihr Kind auch im Kinderbett Platz zum Strampeln hat. Für ausreichend Bewegung im Schlaf empfiehlt sich ein Babyschlafsack, da er nicht nur das Kind angenehm warm hält, sondern Freiraum für Beinbewegungen bietet (ohne dabei zu verrutschen) und dabei hilft, dass das Baby durchschlafen kann.
Setzen Sie Ihr Kind nie zu sehr unter Druck. Die Bewegungen sollten immer auf spielerische Art und Weise ablaufen und Ihr Kind sollte niemals dazu gezwungen werden, bestimmte Trainingseinheiten durchzuführen.
Was Sie beachten müssen, wenn sich Ihr Baby anfängt zu drehen
Die ersten Drehbewegungen passieren bei Babys eher zufällig, sie werden jedoch immer bewusster und häufiger. Zu einem der häufigsten Unfälle bei Babys im ersten Lebensjahr zählen laut dem Statistischen Bundesamt Stürze vom Wickeltisch.
Lassen Sie Ihr Kind deswegen nie unbeaufsichtigt auf dem Wickeltisch und versuchen Sie Ihre Hand auf Ihr Baby zu legen, wenn Sie sich kurz umdrehen oder abgelenkt sind. In manchen Fällen müssen Sie vielleicht sogar das Zimmer verlassen. Nehmen Sie Ihr Baby am besten mit oder legen Sie eine Babydecke auf den Boden und lassen Sie Ihr Kind dort für einen kurzen Moment, damit es nicht vom Wickeltisch herunterfallen kann.
Alle wichtigen Punkte, die man beachten sollte auf einen Blick:
- Jedes Baby entwickelt sich unterschiedlich schnell. Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Ihr Baby bestimmte Bewegungen noch nicht kann.
- Legen Sie Ihr Baby unter Beobachtung häufiger auf den Bauch, um die Nackenmuskulatur zu stärken.
- Zwingen Sie Ihr Baby nicht dazu, sich zu drehen oder zu krabbeln.
- Lassen Sie Ihr Kind nie unbeobachtet auf dem Wickeltisch.